Es war kein Gottesdienst wie jeder andere. Ganz bestimmt nicht für Erwin Url (35), der am vergangenen Sonntag seinen Abschied vom Pfarrverband Stainz-Bad Gams nahm.
Nimmt man die gegenüber bisherigen Gottesdiensten geringere Besucheranzahl des vergangenen Sonntags, ist eine deutliche Verunsicherung der Gläubigen nach den wieder verschärften Verhaltensregeln in der Kirche abzulesen. „Wir setzen stark auf die Eigenverantwortung“, brachte Anton Albrecher vor Beginn des Gottesdienstes die Bestimmungen zur Kenntnis.
Das Fest Fronleichnam, so Pfarrer Franz Neumüller in seiner Begrüßung, werde Juliane von Lüttich zugeschrieben, die eine leuchtende Hostie mit einem dunklen Fleck gesehen habe – das Fehlen eines Festes für den auferstandenen Jesus, das zu feiern am Gründonnerstag nicht möglich gewesen sei. „Er hat uns ein großes Geheimnis hinterlassen“, hielt er fest, dass es sich lohne, auf Jesus zu schauen.
Bislang mussten sich die Gläubigen mit digitalen Messen zufriedengeben. Am vergangenen Samstag machte die Pfarre Stainz von der Möglichkeit Gebrauch, die erste Heilige Messe nach der Lockerung der Corona-Bestimmungen durch die Bundesregierung zu feiern. „Gott sei Dank ist nun eine größere Gemeinschaft möglich“, betonte Pfarrer Franz Neumüller, dass sich Jesus Christus nicht wegsperren lässt.
Die Pfarre Stainz kann heuer auf ein besonderes Fastentuch, das den Blick auf den Hauptaltar nimmt, verweisen. In fünf zu einem riesigen Kreuz geformten Flächen von 190 mal 155 Zentimetern werden der Tod und die Auferstehung von Jesus Christus dargestellt.