Weihfeuertragen
![Gerhard Langmann](/img/48/48/9fa3fbe70003ab0d6c6e/-33678787_XXL.jpeg)
Die große Zahl an Weihfeuerträgern am Palmsamstag zeigte, dass der uralte Brauch auch heute seine Umsetzung findet. Selbst leichter Regen hielt die Mädchen und Burschen nicht ab, das gesegnete Feuer in die Häuser und Wohnungen zu bringen. „Die Mama hat mir beim Aufstehen geholfen“, war Emely (11) im Gebiet Ettendorf unterwegs. „Ich mache das schon öfter“, war auch Clemens (12) auf familiäre Hilfe angewiesen: Gemeinsam mit seinem Onkel hatte er passende Hölzer und Schwammerl gesammelt. Eine Anekdote gab – angesichts des feuchten Wetters - Messner Fritz Lienhart zum Besten: „Früher“, so seine Erinnerung, „gab es Zeiten, wo um diese Zeit noch 15 Zentimeter Schnee lagen.“ Als Schofför durfte Raffael Kohlberger einspringen: „Noch ein bisschen mehr Regen und wir hätten nicht mit dem Feuer gehen können.“
Einfühlsame Segnung
„Kommt’s ein bisschen näher“, sprach Zelebrant Robert Langmann in seiner Begrüßung vom Feuer als Zeichen der Wärme. Es tauche in der Heiligen Schrift immer wieder (etwa brennender Dornbusch) als Weg zum Herrn und als Versprechen, ein geliebtes Kind zu sein, auf. Es wohne ihm aber auch eine Verantwortung, selbst Licht zu sein. Vom Licht der Welt sprach auch Eduard Simon in seiner Lesung. „Stellt es auf ein Podest, um es bewusst zu sehen“, hoffte Robert Langmann, dass es Feuer, Hoffnung und Wertschätzung entfache. In den Fürbitten von Brigitte Sommer ging es um den Beistand für Kranke, Leidende und alle, die auf fremde Hilfe angewiesen sind. Mit dem Spruch von Oskar Hämmerle, mit dem „Osteraugen“ vom Tod bis zum Leben zu sehen, segnete der Zelebrant das von Messner Johann Lienhart angefachte Feuer und alle beteiligen Menschen.
Bilder und Text: Gerhard Langmann