Ein Festtag für die Erstkommunionkinder
„Gott macht sich klein“, sprach Silvia Treichler, die Pastoralreferentin des Seelsorgeraums Schilcherland, nach dem Konzert der Marktmusikkapelle Stainz und dem feierlichen Einzug in die Kirche, an dem auch Bürgermeister Karl Bohnstingl, Direktor Christian Kümmel, Direktorin Karin Koele-Klimbacher und die Klassenlehrerinnen der Schüler aus Marhof, Rassach und Stainz teilnahmen, von einem besonderen Fest für die Kinder. Der Chor der Volksschule Stainz mit Mathilde Coloini bestätigte diesen Eindruck eines kraftvollen Events: „Wir feiern heut‘ ein Fest und kommen hier zusammen.“ Auch Pfarrer Marius Enăşel schlug in dieselbe Kerbe: „Das ist für die Pfarre ein absolutes Highlight.“
Die Kinder im Mittelpunkt
Die Erstkommunionkinder trugen viel zum Gelingen des Festes bei. Emil, Paula und Paul sprachen zur Begrüßung, während Isabella, Lonidas und Anja die Kyrie-Sprüche (Du schaust in Liebe auf uns) lasen. Besonders intensiv: Alle Kinder sangen lautstark und begeistert mit, als es hieß, dass „Gott mit dir, mit mir mit allen hier“ unterwegs sei. In der Lesung von Robert Orthaber war vom Festhalten an den Bräuchen und von den von den Aposteln bewirkten Wundern die Rede. Beim Evangelium stand der Apostel Thomas im Mittelpunkt, der zunächst nicht an die Erzählungen seiner Brüder glaubte, nach dem Anfassen der Wunden von Jesus aber überzeugt war vom Wunder der Auferstehung. Diese Sicht, nichts zu sehen und dennoch zu glauben, sei besonders in der heutigen Zeit sehr wichtig.
Gemeinsame Predigt
Auch zur Predigt des Pfarrers trugen die Kinder mit ihrem selbst gebastelten Kreuz um den Hals recht viel bei. Was denn heute gefeiert würde, lautete die Frage, die sie ohne lange nachzudenken mit Erstkommunion beantworteten. Er lenkte das Gespräch hin zum letzten Abendmahl, wo Jesus verraten und letztlich gekreuzigt wurde. „Wir dürfen das alles im Leib Christi erfahren“, bezeichnete er das Sakrament der Erstkommunion als eine Berührung Gottes. „Wir dürfen uns unserer Wunden, Krankheiten und Schmerzen nicht schämen“, sah er die Erstkommunion als eine Einladung, das Wunder selbst zu erfahren. Gleichzeitig sagte er allen Beteiligten an der Vorbereitung der Kinder einen herzlichen Dank.
Der große Moment
Die Fürbitten, gesprochen von Amin, Thomas, Laura, Samuel, Marie und Lorenz, und das gemeinsam im Altarraum gesungene (wer singt, betet doppelt) und choreografierte Vater unser, rückte die Kinder erneut in den Mittelpunkt. Das galt auch für das Bringen der Gaben durch Niklas, Klara und Johanna. Nach der Eucharistiefeier begann sich die Aufregung zu steigern, denn die erste Kommunion stand unmittelbar davor. Pfarrer Marius Enăşel schritt das Rund um den Altar ab und reichte den Kindern die Hostie. „Gott ist so groß, so stark und so mächtig“, begleitete der Volksschulchor das einschneidende Ereignis, während sich Thomas, René, Moritz, Eleonore, Emma und Franziska im Namen aller Kinder für das Geschenk bedankten. „Jesus, ich schau‘ auf dich, Jesus ich vertrau‘ auf dich“, lautete das gemeinsam von allen gesungene Dankeslied.
Agape auf dem Schlossplatz
Vor dem Schlusssegen war es an Silvia Treichler, sich herzlich bei allen Mitwirkenden (Kinder, Eltern, Michaela Koch und Brigitte Reinbacher als Religionslehrerinnen, Miriam Zebinger an der Orgel, Musikverein) herzlich zu bedanken. Mit einem aufmunternden „Lasst ihn immer wieder ins Haus“ waren die Erstkommunionkinder zu einer Agape der Katholischen Frauenbewegung eingeladen.
Bilder und Text: Gerhard Langmann