Kindermette
Die Anziehungskraft der Kindermette in der Pfarrkirche Stainz ist ungebrochen. Auch heuer waren die Reihen und der Platz im Innengang auf Pölstern von den kleinen und großen Besuchern dicht besetzt, um nur jede Szene, jeden Satz und jedes Lied mitzubekommen. Einmal mehr hatten Agnes Wieser und Markus Triendl Stainzer Volksschulkinder begeistern können, um beim Hirtenspiel mitzumachen.
Umrahmt wurde die Feier vom Musikensemble Ulrike Herzmaier (Stimme), Vroni Langmann (Klavier), Dominik Plaschg (Gitarre) und Edith Triendl (Stimme). Geleitet wurde das Hirtenspiel von Andrea Ruppert, die zunächst auf das „licht (als Eigenschaftswort klein geschrieben) werden in Jerusalem“ einging. „Das Geschehen ist als große Freude zu verstehen“, betonte sie, dass Jesus uns in allen Lebenslagen vorausgeht.
Ein verärgerter Esel
Damit konnte das Hirtenspiel seinen Lauf nehmen. Aber nicht das Jesuskind stand zunächst im Mittelpunkt, es war der Esel, der sich über den großen Trubel und den Umstand aufregte, dass fremde Menschen seinen Stall als Unterkunft in Anspruch nehmen. Den Grund dafür nannte der Erzähler: „Alle Herbergen waren voll, deswegen haben sie die arme Familie in den Stall geschickt.“ „Ich kenne das Kind nicht“, wetterte der Esel, bis ein heller Stern aufleuchtete und ein Engelschor sang: „Hört nur, hört nur, was geschah.“
Als dann auch noch Hirten vom Feld eintraten und dem Kind ihre Aufwartung machten, war es um den Widerstand von Grauohr geschehen. Mit einem Mal erkannte er die gesamte Breite des Geschehens und wurde dunkelrot im Gesicht. Gleichzeitig war die Freude groß, dass ihn ein Hirte hinter dem Ohr gekrault, dass ihn das Kind angelächelt hatte und nun in „seiner“ Krippe ruhte. „O du fröhliche“ sangen die Hirten und trugen ihre Bitten vor: Jesus, pass gut auf unsere Welt, auf die Kinder, die Erwachsenen, die Armen, kurz: alle Menschen auf!
Alle können Stern sein
Nach dem Lied „Ein Licht geht uns auf in der Dunkelheit“ nahm Andrea Ruppert alle Besucher auf eine Reise nach Afrika mit. Keine ansprechende Gegend, stockfinstere Nacht, beklemmende Stille. Doch dann eröffnete sich ein gleißender Himmel mit Tausenden von Sternen. „Es war ein ganz besonderer Teil des Universums“, vermeinte sie, in den strahlenden Kinderaugen einen Teil dieser Himmelserscheinung zu erkennen.
„Gott ist unser wegweisender Stern“, betonte sie, dass jeder Einzelne von uns die Rolle des Sterns übernehmen könne. Mit den von Agnes Wieser gesprochenen Fürbitten, dem gesungenen und choreographierten Vater unser und besinnlichen Gedanken nahm die Hirtengeschichte ihr Ende. Das ergreifende Finale in der abgedunkelten Pfarrkirche bildeten die drei Strophen von „Stille Nacht“.
Bilder und Text: Gerhard Langmann