Segnung des Weihfeuers

Auch wenn es mit der pastoralen Tiefe des Osterfestes recht wenig zu tun hat, ist die Segnung des so genannten Weihfeuers tief in der Bevölkerung verankert. Vor allem sind es Kinder und Jugendliche, die das gesegnete Feuer in die Häuser, Wohnungen und Familien bringen. Wochen davor sammelten sie morsches Holz und trockene Baumpilze, um sie bei der Segnung vor der Mariensäule entzünden zu lassen. Die Zustellung in die Häuser erfolgte meist in der Kombination Autoanreise und Fußweg. „Wir sind aus Wien auf Besuch gekommen“, war Andrés (7) mit Opa Franz, Mama Lena und Bruder Aurelio zum 2. Mal beim Spektakel dabei. Mit Papa Bernhard und Schwester Laura hatte sich Lena (9) ebenfalls eine Begleitung für den Fußmarsch gesichert. „Ich mache das schon länger“, ließ Alexander (13) wissen, dass er im Gebiet Pichling und Sechterberg unterwegs ist.
Segen für Feuer und Menschen
Geleitet wurde die Segensfeier von Pfarrer Marius Enăşel, der die Kinder und Erwachsenen herzlich begrüßte. „Ostern hat mit Liebe, Auferstehung und Umkehr zu tun“, las der Geistliche in jenem Evangelium, das von jenen Fischern am See Genezareth handelte, die ihren Fang erst machten, nachdem Jesus ihnen die richtige Seite im See gezeigt hatte. Erst danach konnten sich alle Menschen satt essen. In der Feier war es Niklas, der die angezündete Kerze und damit das Licht von Ostern in seinen Händen hielt. Mit der Segnung des von Fritz und Johann Lienhart angefachten Feuers und der versammelten Menge fand die Festlichkeit ihren Abschluss. „Es ist wichtig, die österlichen Zeichen zu bewahren“, bedankte sich Pfarrer Marius Enăşel für das Kommen und entbot allen Menschen frohe Ostergrüße.
Bilder und Text: Gerhard Langmann