Eine rundum erneuerte Dorfkapelle Lasselsdorf
![Gerhard Langmann](/img/23/e9/122764b1bdae69f5fa2e/-31471654_XXL.jpeg)
Der Viergesang Bernhard Graf, Herbert Krenn, Helga Muchitsch und Elisabeth Unterkofler leitete mit dem „Kyrie eleis“ den Festgottesdienst am Nationalfeiertag ein. „Seien wir in Dank miteinander verbunden“, bezeichnete Pfarrer Anton Rindler in seiner Begrüßung die Gnade Gottes als ein Geschenk. Seine Worte wurden per Lautsprecher auch auf den Vorplatz übertragen.
Predigt des Pfarrers
In seiner Predigt spielte der Geistliche auf die von Tanja Unterkofler vorgetragene Lesung an, in der Jesus in das Haus des ungläubigen Zollpächters Zachäus in Jericho einzog, der sich ob seiner Verfehlungen reuig zeigte und die Hälfte seines Vermögens den Armen gab. „Das war zunächst auch kein Gotteshaus“, sprach er den Wandel an, den dessen Haus durchgemacht hat. „Jesus will unser Gast sein“, begrüßte er die Neugestaltung der Kapelle, die stets bereit sei für ein Treffen mit Gott. Diese Bereitschaft zum Miteinander habe Gültigkeit für alle Besucher des Gotteshauses. Das, so der Pfarrer, möge auch im Ergebnis der Kirchenbanksammlung zum Ausdruck kommen.
Die Segnung der Kapelle
Nach den Fürbitten von Johannes Unterkofler nahm Pfarrer Anton Rindler die Segnung der Kapelle, des Altars und des Ambos vor. „Ich habe extra anfragen müssen“, las er die briefliche Antwort von Bischof Wilhelm Krautwaschl vor, der seinen Dank und seine Anerkennung zum Ausdruck brachte. „Alles, was du geschaffen hast, ist gut“, besprengte der Pfarrer die Gegenstände mit geweihtem Wasser. Nach der Kommunion und dem Segen stimmten der Viergesang und die Gottesdienstbesucher zum Abschluss gemeinsam das „Haus voll Glorie schaute“ an.
Zum Baubericht
„Dieser Mittelpunkt unseres Dorfes soll nicht verkommen“, verriet Peter Klug in seinem Baubericht, dass die Kapelle innerhalb von vierzig Jahren drei Mal restauriert wurde. Diesmal, so der Koordinator der Arbeiten, sei besonders viel „umgekrempelt“ worden. Neue Sockelbereiche, neue Elektroinstallation, Ausbesserungen im Innen-, Außen- und Turmbereich, Drainage und Dachgeschoß nannte er als die elementarsten Arbeiten. Dabei habe der Innenbereich ein anderes Aussehen bekommen. Beichtstuhl, Luster und Kreuzwegbilder wurden in den Dachbereich verfrachtet, während Bänke, Tisch und Tabernakel restauriert und Altar und Ambo vollständig erneuert wurden. „Er hat zwei Bedeutungen“, betrachtete Peter Klug den Altar als Mittelpunkt bei den Messfeiern und als graviertes Dokument mit historischer Information über Lasselsdorf. „Insgesamt wurden 1.094 freiwillige Arbeitsstunden eingebracht“, bezifferte er die Kosten mit rund 21.600 Euro (Gemeinde 15.000, Dorfgemeinschaft 6.600 Euro).
Wesentliches Kulturgut
„Ich habe nicht gewusst, dass die Kapelle im Eigentum der Marktgemeinde steht“, bezeichnete Bürgermeister Walter Eichmann die umgestaltete Kapelle als eine tolle Stätte, die ihrer Bedeutung als zentrale Anlaufstelle nachkommen möge. 2001, so sein Vergleich, habe es in Rassach bei 69 Arbeitsplätzen 61 Kapellen gegeben. In jedem Fall sei die Dorfkapelle Lasselsdorf als wesentliches Kulturgut zu sehen, das der Bevölkerung und den Kindern im Kindergarten ein Zentrum sein soll. In einem bedankte er sich bei allen, die sich am Gelingen der Verschönerungsarbeiten eingebracht haben.
Danach war zwar Schluss in der Kapelle, dafür nahm über Einladung von Johannes Unterkofler das gesellschaftliche Miteinander bei der Agape auf dem Vorplatz so richtig Fahrt auf.
Bilder und Text:Gerhard Langmann