Augustinus Pfarrfest
Die Messe wurde umrahmt von einem Chor von BORG-Schülern, Miriam Zebinger an der Orgel und dem Stainzer Kirchenchor. Mit dabei eine Abordnung des Kameradschaftsbundes Stainz mit Fahnengruppe und Mitglieder der FF Wald. „Wir sind Teil von etwas Großem“, bezeichnete der Geistliche den Augustinitag als ein schönes Fest, das alle Menschen aufbaue.
Predigt einmal anders
Eine Premiere dann bei der Predigt: Es waren Kinder, Birgit Lippitsch und alle Gottesdienstbesuchern involviert. Die Kirche ist perfekt oder manchmal altmodisch? Braucht es den Zölibat? Ist der Seelsorgeraum eine gute Sache? Mit diesen und anderen Fragen ging der Pfarrer durch die Reihen, um mit dem Mikrophon Antworten einzuholen. „Das Wichtigste“, schloss er ab, „ist ein brennendes Herz, um den Glauben zu leben.“ Die neue Form der Predigt löste einen spontanen Applaus aus.
Das „Gemma’s an!“ des Pfarrers nach dem Schlusssegen ließen sich die Gottesdienstbesucher nicht zweimal sagen. Feierlich zogen sie hinaus auf den Schlossplatz und zu den hübsch dekorierten Tischen. Um zu Würstel, Kaffee, Mehlspeisen, Brötchen, Getränken oder den eigens kreierten Augustinikrapfen zu kommen, bedurfte es der Selbstbedienung. Umrahmt wurde das gesellige Zusammenkommen dabei vom Konzert der Marktmusikkapelle Stainz mit Kapellmeister Robert Orthaber und Stabführer Michael Ninaus.
Ein buntes Unterhaltungsprogramm
Mit Musik ging es auch nach dem Auftritt der Musikkapelle weiter. Franz (Kalthuber) und Edi (Wolf) übernahmen das Kommando und brachten mit Gesang, Jodlern und Witzen Stimmung unter die Gäste. Zur Belebung diente aber auch das bunte Rahmenprogramm. Profunde Kirchenführungen zählten da ebenso dazu wie ein Besuch der Altargruft, das Besteigen der beiden Kirchtürme, die Begutachtung der Schätze in der Sakristei und die Kinderecke.
Im Einzelnen: „Es sind über neunzig Stufen“, bereiteten die Guides Philipp Langmann und Christian Lesky bei den Kirchturmführungen die Teilnehmer auf einen anstrengenden, aber lehrreichen Aufstieg vor. Interessant: Die „Kathl“ (Glocke zur Hl. Katharina) aus dem Jahr 1669 wurde während des 2. Weltkriegs nicht wie die restlichen drei Glocken zu Kriegszwecken eingeschmolzen. „Früher war die Sakristei größer“, sprach Alois Haagen bei den ausgestellten Exponaten von einem Konglomerat von Stifts- (bis 1785) und Pfarrutensilien. Neben Paramenten, Kurrenden, Messgewändern und einem Augustinus-Attribut bildete die Prunkmonstranz (gestiftet von den Stainzer Bürgern) wohl die Hauptattraktion.
Gruft, Kirche und Kinderecke
Die Kinderecke wurde von Edith Triendl & Anhang gemanagt. „Es soll ihnen Spaß machen“, betreute das Team die Kids am Kreativtisch, beim Schminken und bei der Verkleidungskiste. Einen Hauch von Beklemmung löste der Abstieg in die Gruft im Altarraum aus. „Wir waren schon lange nicht mehr unten“, machten auch Willibald und Karoline Leitl einen Besuch an den Gräbern von Johann und Ingrid Meran und etlichen Ordensbrüdern. „Die Ausstattung kann als opulent bezeichnet werden“, zeigte Guide Franz Hebenstreit bei der Kirchenführung die Mannigfaltigkeit der Kapellen, der Seitenaltäre, der Deckenfresken, der Empore und des Hochaltars auf.
Spiritistische Lesung
Den Schlusspunkt hinter den Augustinitag setzte Gerhard Hatzmann mit der Lesung aus seinem Buch „Du Gott, ich habe da eine Frage“. „Es dient“, so der Pfarrer im Seelsorgeraum Kaiserwald, zum einen der Verkündigung und zum anderen einem guten Zweck (Erlös aus dem Verkauf der Bücher wird sozial verwendet) zugute. Mit Fragen wie Warum will heute niemand mehr einen geistlichen Beruf ergreifen?, warum hört heute keiner mehr richtig zu? oder warum haben Menschen das Durchhalten verlernt? zeigte er Probleme unserer Zeit auf. Er hatte aber auch einige amüsante G’schichterl (Dauerparkpickerl auf dem Friedhof) und ernsthafte Themen (die Engel in Weiß in den Krankenhäusern) im Gepäck. Einige Passagen wurden von Maria Matzek aus Krieglach gelesen. Nach dem Segensgebet stellten sich Maria Theresia Reisinger, Ulrike Herzmaier und Berta Lampl vom Pfarrgemeinderat bei den Vortragenden und der Musik (Miriam Zebinger, Piano, Andreas Zebinger, Flöte, Julia Gruber, Harfe) mit Präsenten ein.
Bilder und Text: Gerhard Langmann