Fünf Länder - ein Fluss
Wir, sechs Frauen und sechs Männer aus dem Westen von Graz, radelten am 3. August vom Wiener Hauptbahnhof Richtung Osten los, mit der Donau als unserem treuen Reisegefährten. Nachdem wir den Nationalpark Donau-Auen passiert hatten, sahen wir schon bald die Burg von Bratislava, das erste Etappenziel. Die nächsten zwei Tage führten uns sodann nach Budapest, die dritte Hauptstadt unserer Tour war somit erreicht. Budapest ist eine Reise wert und deshalb legten wir hier einen Ruhetag ein, um diese sehenswerte Stadt zu erkunden. Danach ging es weiter Richtung Süden mit den Zielorten Rackeve, Kalocsa und Mohacs. Der siebente Tag am Rad führte uns von Ungarn nach Kroatien. Der aufgrund der großen Hitze erhoffte Schatten im Duna-Dráva-Nationalpark blieb uns leider verwehrt, da der Radweg dort viele Kilometer lang auf einem unbeschatteten Damm verläuft, auf losem Untergrund, der unsere ganze Aufmerksamkeit erforderte. Umso größer war die Freude, als wir in Osijek ankamen, und umso besser schmeckte das Ankunftsbier! Am vorletzten Tag kamen wir in Vukovar vorbei und konnten an vielen Häusern noch Spuren des Krieges (1991 – 1995) sehen, Vukovar wurde damals bei der serbischen Belagerung sehr stark zerstört. Ein zerschossener Wasserturm, der heute als Aussichtsturm per Lift erklommen werden kann, ragt wie ein überdimensionales Mahnmal in die Höhe. Bald danach überquerten wir die Grenze zu Serbien, mit Nächtigung in Novi Sad. Am 12. August, nach neun Radetappen, kamen wir in Belgrad an, abgekämpft ob der Strapazen, aber glücklich, unfallfrei und ohne größere Pannen unser Ziel erreicht zu haben. Reich an Eindrücken und Erlebnissen ging es nach einem Besichtigungstag in der serbischen Hauptstadt mit dem Flixbus wieder nach Hause.
Gernot Fritz, der gemeinsam mit Hannes Rodler die Radtour geplant hat, war wiederum wie bei den Touren in den Jahren zuvor an der Spitze der Gruppe unser lebendiges Navi, ihm gebührt unser Dank für seine umsichtige Leitung! Nicht zu vergessen natürlich auch Dieter Fuchs, der mit dem Begleitauto fuhr und nicht nur unser Gepäck sicher an die Zielorte brachte, sondern uns auch mit Wasser, Obst und Stärkungsriegeln versorgte.
Sepp Pichlbauer